“We have at our disposal in our cities a genuine museum woven together with the threads of the alphabet.” (Huerta, 2010, p. 72)
Während des Premaster-Studiums an der Sint Lucas Antwerpen führt jeder Student ein einjähriges Forschungsprojekt durch, um seine eigene Designpraxis weiterzuentwickeln. Ich habe mich dabei für das Thema Urban Lettering entschieden und ein Buch über Typografie in Antwerpen erstellt.
Um die typografische Landschaft in Antwerpen kennen zu lernen, begann ich dieses Projekt damit, die Stadt mittels mehrerer typografischer Spaziergänge zu erkunden. Anfangs fotografierte ich alle Arten von Typografie, die mir vor die Linse kamen. Darunter waren Schilder von Fast-Food-Ketten, Parkverbotsschilder und vieles mehr. Aber je weiter mich meine Füße trugen, desto mehr konzentrierte ich mich auf ungewöhnliche und historische Beschilderungen, die sich nicht in jeder Stadt finden und damit den einzigartigen Charakter Antwerpens widerspiegeln. Nachdem ich ein umfangreiches Archiv von circa 90 Schriftzügen aufgebaut hatte, begann ich, mir die vorgefundenen typografischen Artefakte genauer anzusehen: Ich digitalisierte die Schriften mittels eines mehrstufigen Vektorisierungsprozesses und recherchierte die verborgenen Geschichten hinter den Buchstaben.
In der letzten Phase des Projektes beschloss ich, meine Recherchen in Form eines Buches zusammenzufassen und die gesammelte Typografie auf spielerische Weise zu präsentieren. Das Buch liest sich wie eine persönliche, kuratierte Ausstellung über urbane Schrift und soll andere dazu anregen, durch eine Stadt zu gehen und sie selbst zu beobachten.
Quelle des Zitats:
Huerta, R. (2010). I Like Cities; Do You Like Letters? Introducing Urban Typography in Art Education. International Journal of Art & Design Education, 29(1), 72–81. https://doi.org/10.1111/j.1476-8070.2010.01633.x